blessing in disguise

Darion war nun Familie, also machte es mir weniger aus, dass er mich unversehens stützte, was ich auch recht nötig hatte. Jedenfalls sagte ich mir selbst das. Magst du mir davon erzählen was du genau gesehen hast? es war wesentlich effektiver mit jemandem als Stütze zu gehen, denn ich konnte mich an Darion orientieren in welcher Position ich mich befinden musste um gerade zu bleiben. Ich lenkte uns sanft in Richtung Kellertüre, die zum Glück mittlerweile nicht mehr dauernd verschlossen war. Nun, es war nicht wirklich ein Glück warum sie es nun nicht mehr war. Seit Walter gestorben war kümmerte es die Älteren weniger, wenn man runter ging, was meine Lebensumstände wesentlich einfacher gemacht hatte.

Ich lenkte und stützte ihn mit. Er fragte ob ich ihm von der einen Frau erzählen wollte. Genau wusste ich es nicht. Aber irgendwie wollte ich gerade drüber sprechen. Die Bilder waren sehr undeutlich und sie war sehr alt. Es ist ein friedlicher Alterstod. Schien noch weit hin zu sein erklärte ich Mattis. Meine Gedanken kreisten und arbeiteten. Wir kamen einigermaßen gut voran, für seinen Zustand, der nicht sonderlich gut war.Die Frau kam mir merkwürdig vertraut vor und war mir halt sehr ähnlich. Das kann aber nicht sein, weil ich eine Mutter hatte, mit der ich aufgewachsen bin sagte ich von diesen Bildern und Gedanken verwirrt.

Vielleicht hast du sie unbewusst schon mal gesehen? Oder vielleicht wirst du sie noch gut kennenlernen, manchmal hat man einfach das Gefühl jemanden einfach schon gut zu kennen. Gefühle waren eine seltsame Sache und nicht leicht zu ergründen. Genauso wie Metafähigkeiten, wer wusste schon ob Darions Fähigkeit nicht noch mehr konnte als nur den Tod anderer vorher zu sagen? Ich wusste es auf jeden Fall nicht. Nun ging es für uns durch die Kellertüre und dann die Treppe dahinter hinunter. Nun waren wir im Waschkeller, in welchem sich auch ein Billardtisch befand. Jetzt mussten wir noch durch die verlassene Holzwerkstatt von Sven und schließlich würden wir vor dem Kühlschrank stehen, der den Eingang zu Walters Bunker darstellte, in welchem ich seit dessen Tod untergekommen war.

Wir gingen den Weg entlang und er stellte mir fragen zu den Bildern, worüber ich nachdenken musste. Ich hatte nicht das Gefühl sie zu kennen, sowas merk ich immer ganz gut erklärte ich ihm und zuckte leicht mit den Schulter. Es kann gut sein, dass ich sie unterbewusst schonmal gesehen habe meinte ich noch zu Mattis und seufzte. Letztendlich war es nicht sicher, ob ich sie jemals kennen lernen würde oder regel Recht kennen lernen wollte. Ich kannte ihren Aufenthaltsort nicht und die Kolonie war mit Sicherheit riesig. Da brauchte ich gar nicht anfangen zu suchen. Mir war da suach durchaus bewusst. Vielleicht lern ich sie kennen oder auch nicht. Was das Schicksal bereit hält, weiß man ja nicht unbedingt sagte ich zu meinem neuen großem Bruder.

Das stimmt, mam kann nur abwarten und sehen was passiert, unser Schicksal ändern können wir nicht. Vielleicht konnte man es aufschieben, aber was passieren sollte würde sowieso passieren. Jedenfalls sah ich das so. Schließlich landeten wir vor dem Kühlschrank und ich streckte die Hand aus, um die Tür aufzuziehen, hinter welcher sich zunächst ein in Stein geschlagener Gang befand, welcher schließlich in Walters Vorratskammer mündete, die dann weiter in den Bunker selbst führte. Da wären wir. Früher hat hier ein Großonkel von uns gelebt, er versuchte sich vor dem Fluch zu verstecken, aber vor ein paar Jahren erlag er ihm dann doch. Ich vermisste Walter sehr. Er war ein schwieriger Mann gewesen, es hatte lange gedauert bis er mich überhaupt wahrgenommen hatte, doch er war einer der wenigen aus der Familie gewesen der nie irgendetwas von mir verlangt hatte und das hatte ich ihm sehr hoch angerechnet.

Da hast du Recht stimmte ich Mattis zu. Schließlich kamen wir zur Kühlschranktür. Und Mattis erzählte was von einem Großonkel. Vor dem eigenen Schicksal kann man halt nicht fliehen sagte ich mir ernst und seufzte. Scheint als wäre alles was passiert ist Schicksal fügte ich nachdenklich hinzu. Es war die Wahrheit und ansonsten wusste ich gerade nicht was ich sagen sollte. Tief atmete ich ein und aus und schaute zu der Tür. Endspurt würde ich sagen meinte ich etwas Witze reißend und drängte weiterhin die Bilder von dem einem Tod, der mich seid dieser Berührung bedrängte, zur Seite. Das war schwer, aber so langsam ging es auch.

Ich öffnete den Mund um noch etwas zum Thema Schicksal zu sagen, irgendetwas positives um Darion vielleicht aufzumuntern, doch ich kam nicht mehr dazu, denn eine tiefe stimme unterbrach jeden Satz. Wenn möglich wurde ich noch bleicher als ich sowieso schon war, sogar nach meiner Kopfverletzung noch, denn mir fiel erst jetzt wieder ein, dass ich eigentlich meinem anderen kleinen Bruder, Cory, versprochen hatte ihm heute noch Nachhilfe zu geben. Du verdammter Idiot, wie konntest du das vergessen? Was bin ich nur für ein schlechter Bruder! mein Kopf ruckte herum und prompt kam mir wieder Magensaft hoch, den ich nur mit Mühe unten halten konnte. dass ich fast zur Seite umkippte und mich wirklich bei Darion festhalten musste konnte ich allerdings nicht vertuschen. Oh Cory, es tut mir so leid, ich hatte mein Versprechen völlig vergessen. Wenn es dir nichts ausmacht im Bunker zu üben können wir das gleich nachholen. Sofort ging ich in Entschuldigung und Lösungsvorschlag über und registrierte dann erst, dass Cory zum einen etwas gefragt hatte und zum anderen Darion natürlich noch nicht kennen konnte, unsere Mutter hatte ihn immerhin direkt an mich abgegeben, ohne ihn jemand anderem vorzustellen. Ich bin okay, bin nur die Treppe runter gefallen. Darf ich dir vorstellen Cory? Unser neuer kleiner Bruder, Darion. Ich sah mit einem warmen Lächeln von Cory zu Darion hinab. Und das da ist Corwin, wir nennen ihn aber nur Cory.

Auf einmal hörte ich eine tiefe Stimme. Die Person zu der diese Stimme gehörte, schien ein junger Mann zu sein, welcher doch recht verwirrt und überrascht von mir war. Als Mattis herum blickte, musste er sich doch sehr stark bei mir festhalten. Mattis stellte uns auch einander vor. Während ich Mattis stützte schaute ich zu ihm hoch. Er war ja noch größer als Mattis. Ich fühlte mich bedroht, aber auch sicher zu gleich. Ich wusste nicht was los war. Ja, Jasmine hat alles ziemlich schnell angehen lassen. Sie hat mich direkt an Mattis übergeben. Ich mag übrigens keine Berührungen klärte ich Corwin auf und schaute ihn unsicher an. Schließlich wusste ich nicht, wie dieser Bruder drauf war. Erstmal traute ich nur Mattis übern Weg.Deswegen konnte er wohl nicht mit dir lernen. sagte ich und schaute Corwin so an, dass er mir nicht böse sein konnte. Meinen Welpenblick hatte ich durchaus ziemlich gut drauf. Den nutzte ich nur um Corwin zu besänftigen.

Darion machte auch bei Cory gleich seine Grenzen klar und ich konnte nicht anders als etwas stolz auf ihn zu sein. Wir kannten uns erst seit heute, aber ich schloss neue Familienmitglieder schnell in mein Herz und mein neuer kleiner Bruder war da natürlich keine Ausnahme. Außerdem sag er entzückend aus, wie er da gerade zu dem großen Cory hochsah. Besorgt die Stirn runzelnd sah ich nun auch selbst wieder zu Cory hoch, der, ganz wie es seine Art war, abwiegelte. Je früher du die Sachen verstehst desto besser. Ich wünschte ihm so sehr, dass er die High School dieses Jahr abschließen konnte, er hatte schon genug Probleme damit gehabt. Ich kann den Rest des Weges auch alleine gehen, es ist ja nicht mehr weit. Und wenigstens konnte ich mich ab hier an den engen Wänden des Bunkers abstützen, da drinnen umzufallen war zwar nicht unmöglich, ich hatte das schon oft genug getan, aber wenigstens war es schwieriger als hier draußen.

Okay sagte ich als er meinte, dass ich mir deswegen keinen Stress machen sollte. Als Mattis seinen Zustand runter spielte, seufzte ich auf.Er kann sich kaum auf den Beinen halten, es wäre gut wenn du ihn auch den Rest des Weges stützt erklärte ich Cory und lächelte ihn an. Ich hatte ihn irgendwie schon ins Herz geschlossen. Irgendwie war er cool und lässig drauf. Das mochte ich. In so angenehmer Gesellschaft zu sein, verbesserte den Fakt von Bilder des Toten in meinem Kopf, die durch die anhaltenden Berührung immer noch in meinem Kopf herumsprangen. Deshalb war ich Cory auch dankbar, dass er aufgetaucht war. Für mich war das eine Entlastung, weil ich Körperlich auch nicht die größte Stärke hatte. Hoffentlich kam es bei der Übergabe von Mattis nicht zu einer ungewollten Berührung. Wie Cory sterben würde, wollte ich einfach nicht wissen, vor allem da er mich auch zu mögen schien. Über meine Fähigkeit würde ich ihm gegenüber dennoch schweigen. Letztendlich war diese doch sehr erschreckend für die meisten, und nur weil Mattis so positiv, wenn man es denn so nennen konnte, reagiert hatte, bedeutete dies nicht, das er genauso reagieren würde. Sowas wusste ich leider nur zu genau. Cory sah stark vom Leben gezeichnet aus. Das hatte ich bemerkt, wollte dazu aber nichts weiter sagen.

Ich unterdrückte ein Seufzen, denn keiner meiner kleinen Brüder schien auf mich hören zu wollen, aber das war ich ja eigentlich gewohnt. Trotzdem war mein Lächeln ehrlicher, selbst wenn das von außen nicht wahrnehmbar war, denn, so ungewohnt es auch war, dass jemand besorgt um mich war, so fühlte es sich trotzdem durchaus such angenehm an. Allerdings schrie mein schlechtes Gewissen laut darüber, denn als großer Bruder sollte ich den anderen doch helfen und nicht umgekehrt. Okay, okay. Weil ihr darauf besteht. Ich ließ mich mehr oder weniger übergeben und stützte mich nun auf den muskulösen Arm meines anderen jüngeren Bruders. Kaum, dass ich mich wieder etwas bewegte schien die Welt um mich herum zu kippen und ich klammerte mich unwillkürlich an Cory fest. Kannst du nicht aufpassen? Natürlich passiert das, wenn du dich zu heftig bewegst.

Cory nahm mir Mattis schließlich ab und ich seufzte erleichtert auf. Er versicherte mir, dass alle hier aufeinander aufpassten und erstmal versuchre ich das zu glauben. Die Jahre auf der Straße hatten mich gezeichnet. Ich merkte das gerade sehr. Ohne es zu wollen übergab ich mich nun doch, wegen der ganzen Bilder vom Tod die ich gesehen hatte. Somit trat eine der negativen Nebenwirkung meiner Fähigkeiten ein. Als es vorbei war, schaute ich beschämt zu Boden. Sorry, eine meiner Nebenwirkungen meiner Fähigkeit entschuldigte ich mich und blickte weiter zu Boden. Es war mir richtig unangenehm, mich vor anderen zu Übergeben. Schließlich zeigte es mich in einem schwachen Zustand. Vor allem gegnüber Cory, ließ es mich noch schwächer fühlen. Somit war die hälfte der gegessen Pfannkuchen wieder draußen. Aus meiner Hosentasche zog ich mein Tuch raus und wischte mir den Mund damit ab, ehe ich es mit meiner Hand weiter festhielt.