Meteosphere › Mark Mardon

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Meteosphere
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Meteosphere › Mark Mardon

Beitrag von Meteosphere »

.:BASICS:.

Name: Mark Mardon
Alter: 33 Jahre
Spezies: Metamensch › unregistriert
Position: Freischaffender Bösewicht & Schwerkrimineller
Geheime Identität: Meteo(-sphere)

.:LOOKS:.

Körpergröße: 180 cm
Beschreibung: Es lässt sich einfach nicht leugnen: Mark sieht seinem Vater verdammt ähnlich. Das musste er zu seinem Pech schon oft zu hören bekommen. Die Augen, die Haare, diese signifikanten Gesichtsausdrücke... Mardon Jr. hat sich mehr von seinem Alten abgeschaut, als ihm wohl lieb ist. Allerdings lässt sich die Familie leider genauso wenig wählen wie das komplette Aussehen. Dabei hat der gute Mardon eigentlich keinen so großen Grund, sich zu beschweren.

Mit seinen Maßen liegt Mark im anständigen DURCHSCHNITT und kommt von der Höhe her auf knappe 1,80 METER. Seine Statur zeichnet sich durch eine trapezförmige Form aus, womit der obere Torso mit Schultern sowie Brust ein Stück breiter ist als Taille und Hüfte. An sich also WOHLPROPORTIONIERT und, mit Zutun einiger feiner Muskeln, auch durchaus ATHLETISCH. Auf seinem sand-beigefarbenen Körper lässt sich außer der dezent ausgeprägten Muskulatur ebenso eine gewisse Zahl an NARBEN finden – die er seiner hin und wieder zu kurz geratenen Zündschnur zu verschulden hat. So zum Beispiel die hauchdünne, aber doch ordentliche Narbe an seinem linken Knöchel, die sich hinauf zu seiner Wade zieht. Oder die etlichen kleinen, auf den ersten Blick kaum zu sehenden an Händen sowie Armen. Und, nicht zu vergessen, der üble Verbleib eines Streifschusses an seiner rechten Schulter.

Ebenso wie Mardon Sr. sind auch Marks Haare in ein tiefes, NATURBELASSENES HICKORY BROWN getaucht, das je nach Lichtverhältnisse mal mehr, mal weniger die leicht helleren Spitzen durchstechen lässt. Auch der etwas dichtere, in derselben Farbe geprägte STOPPELBART scheint wie von seinem Vater abgeguckt. Doch im Gegensatz zu ihm ist Marks Haarpracht definitiv UNORDENTLICHER und WILDER. Wer will auch schon eine solch streng glatt gegelte Frisur haben, die einen wie einen engstirnigen Spießer dastehen lässt. Das ist Mark nun wirklich nicht. Allein an seiner Haltung und seinen Ausdrücken ist für jedes noch so lausige Auge und Ohr erkennbar, dass Spießigkeit keinesfalls Platz in seiner Persönlichkeit findet.

Mit einem charmanten Lächeln auf den Lippen und dem verschmitzten Glänzen in den GRÄULICHEN AUGEN ist schnell klar, dass Mark nichts von der Verdrossenheit seines Alten geerbt hat. Sein sicheres Selbstbewusstsein ist ihm auch in der Körperhaltung geblieben – gerne auch mal flimmernd in leichter Arroganz. Nur ein wenig, nicht zu viel ‒ schließlich ist Mark gut auf dem Boden geblieben und verschwimmt bescheiden mit den Standards der Mittelklasse.
Auch seine Kleidung lässt schnell darauf schließen. Eher GEWÖHNLICH und MATT als extravagant oder auffällig lässt er sich in der Menge (und eigentlich in so gut wie jeder Situation) blicken. Meist mit DUNKLER LEDERJACKE und ein paar guten BEQUEMEN BOOTS. Seine Kleidung als "Meteosphere" ist dabei nicht anders.


.:CHARACTERISTICS:.

Persönlichkeit:
gewissenslos ‹› impulsiv ‹› gewaltbereit ‹› aufbrausend ‹› wagemutig ‹› rachsüchtig ‹› kompetitiv ‹› risikofreudig ‹› "Fight-Me!"-Einstellung ‹› hartnäckig ‹› skrupellos ‹› angriffslustig ‹› verbissen ‹› egoistisch ‹› schwache Impulskontrolle ‹› reizbar ‹› nachtragend ‹› rücksichtslos ‹› konfrontativ ‹› unnachgiebig ‹› erbarmungslos ‹› zynisch ‹› provokant ‹› machtbewusst ‹› besessen ‹› rebellisch ‹› achtlos ‹› herausfordernd ‹› dezente Überlegenheitskomplexe

selbstbewusst ‹› kühn ‹› raffiniert ‹› locker ‹› definitiv kein Spießer ‹› anpassungsfähig ‹› geschickt ‹› charmant ‹› Fehler eingestehend ‹› vorausschauend ‹› kommunikativ ‹› willensstark ‹› durchtrieben ‹› sarkastisch ‹› humorvoll ‹› unvoreingenommen ‹› spontan ‹› teamfähig ‹› eigentlich recht verträglich ‹› charakterstark ‹› wagemutig ‹› bezahlt seine Schulden ‹› unabhängig ‹› zielorientiert

Besonderes: ––

Stärken: Wettermanipulation ‹› Diebstahl ‹› Faustkampf ‹› taktisches Denken ‹› Raffinesse ‹› Charme ‹› Anpassungsfähigkeit ‹› vorausschauendes Agieren ‹› Einschätzungsvermögen ‹› hohe Schmerzensgrenze

Schwächen: Überlegenheitskomplexe ‹› Verbissenheit ‹› Ordnung halten ‹› große Klappe ‹› impulsgeleitet ‹› Reizbarkeit ‹› Wetten widerstehen ‹› ungesunder Rachetrieb ‹› Gewissenlosigkeit ‹› absoluter Langschläfer

Interessen: Rache ‹› Kriminelles ‹› Aufmerksamkeit ‹› (Sport-) Wetten ‹› thailändisches Essen ‹› Bars ‹› Gewitterluft ‹› Ausschlafen ‹› Spaß haben/Adrenalin

Desinteressen: Hintergangen werden ‹› Gesetze ‹› Metajäger*innen ‹› Androiden ‹› miese Sci-Fi-Filme ‹› Gin ‹› Tanzen ‹› Helden-Geschwafel ‹› Engstirnigkeit

Ängste: Damals wäre Mark diese Furcht niemals in den Sinn gekommen; so weit war sie von seiner Realität entfernt. Doch nun, wo Clyde auf ewig fort ist, wird ihm bewusst, dass die größte Angst immer darin bestanden hatte, seinen kleinen Bruder zu verlieren.
Heute glaubt er klipp & klar, vollkommen angstfrei zu leben. Aber würde Mark einmal ehrlich in sich hineinhorchen, wäre ersichtlich, dass er das VERLIEREN SEINER METAFÄHIGKEIT und das damit verbundene Gefühl der SCHUTZLOSIGKEIT am meisten fürchtet.


.:SKILLS:.

Fähigkeit: Mark ist mit der Fähigkeit der ATMOKINESE gesegnet und somit in der Lage, das Wetter zu manipulieren und heraufzubeschwören. Dazu gehören hauptsächlich Wind, Regen, Nebel und Gewitter, genauso wie Graupel, Schnee und Hagel. Die Metakraft umfasst dabei sowohl die WEITRÄUMIGE WETTERKONTROLLE innerhalb eines gewissen Radius als auch die viel präzisere und gezieltere Beeinflussung im Sinne der MINIATURISIERUNG VON WETTERGESTALTEN auf jede beliebige Größe. Zur meteorologischen Manipulation gehören diverse Subkategorien:

‹› AEROKINESE | Durch Beeinflussung von Luftmolekülen ist es ihm möglich, verschieden starke Luftströmungen zu erzeugen. So kann er Menschen und Gegenstände mithilfe von Windstößen zur Seite wehen, Wirbelstürme aufziehen lassen und Tornados beliebiger Größe erwecken.

‹› HYDROKINESE | Mark ist in der Lage, Wasser auf großzügig viele Arten zu manipulieren und es von einem Aggregatzustand in den nächsten wechseln zu lassen. Das ermöglicht es ihm, sowohl Regenschauer und Nebelschwaden heraufzubeschwören, als auch Schnee, Hagel und Graupel. Die Menge und Intensität bleibt dabei beliebig wählbar.
Auf viel präzisere Art und Weise ist er außerdem imstande, einzelne Hagelbälle zu formen, Stürme auf seiner Handfläche zu miniaturisieren und gewisse Wassermassen zu kontrollieren. Er selbst kann von sich aus keine Wassermengen erzeugen und ist stets darauf limitiert, nur auf bereits vorhandene Quellen zuzugreifen.

‹› ELEKTROKINESE | Was mit Marks Atmokinese einhergeht, ist die Manipulation von elektrischen Wetterphänomenen. Er besitzt nicht nur die Fähigkeit, Gewitterwolken zu erzeugen, sondern auch die darin entstehenden Blitze vom Himmel zu beschwören, sie gar durch seinen Körper zu leiten und so zu kontrollieren, dass sie sich auf bestimmte Ziele lenken lassen.
Voraussetzungen & Grenzen
Selbstverständlich funktioniert seine Metafähigkeit nicht ohne Einschränkungen. Um das Wetter nach seinem Belieben tanzen zu lassen, benötigt es eine Atmosphäre – und demnach Luft und Raum. Eine gewisse Nähe bzw. ein einigermaßen freier ZUGANG ZUM HIMMEL sollte optimalerweise also durchaus vorhanden sein. Sich unter der Erde befindende oder dicht verschlossene Räume mit bruchsicheren Fenstern und Türen machen es Mark durchaus schwerer. Die Miniaturisierung von Wettergestalten dürfte in solchen Fällen zwar noch möglich sein, doch größere Wirkungen stoßen dort an ihre Grenzen.

Je nach Größe des gewünschten Wettereffekts benötigt Mark außerdem FREIE HÄNDE – manchmal reicht eine, oftmals benötigt er jedoch beide. Denn die Art, wie er Wetterphänomene heraufbeschwört, beruht zwar durchaus auf Gedankenkraft, doch noch viel mehr und belangvoller ist sie von seinen Handgesten abhängig.
Gefesselte Hände schließen größere Manipulationen (wie z.B. enorme Blitze, Tornados oder heftige Stürme) somit bereits aus. Zu dezenteren Miniaturisierungen dürfte er durch geschickte Fingerbewegung zwar noch imstande sein, doch wenn selbst diese unfähig gemacht werden, ist er endgültig entmachtet.

Zudem ist seine Macht durch einen gewissen RADIUS BESCHRÄNKT. Seine Fähigkeit wirkt bloß in einem angrenzenden Umkreis, der höchstens ein großzügiges Wohnbezirk beeinflussen könnte, nicht aber die ganze Stadt.

Waffenausbildung: Durch SEINE METAFÄHIGKEIT hat Mark bereits alles, was er braucht, um ein wenig Sturm in jede Bude zu bringen. Dennoch konnte er nicht widerstehen, auch mal eine Schusswaffe auszuprobieren. Bisher hat er ein paar mal mit den GLOCK-PISTOLEN geschossen, die er irgendwelchen Officern entnommen hatte, aber geübt ist er darin noch lange nicht. Seine Fähigkeit bleibt demnach seine erste Wahl, wenn es ungemütlich wird.

Weiteres: Durch seine jahrelange verbrecherische Karriere weist Mark ein ausgesprochen tiefgreifendes WISSEN ÜBER DIE KRIMINELLE UNTERWELT und deren Verfechter*innen auf. Er selbst verfügte in seiner Blütezeit als Gesetzesbrecher hin und wieder über Kontakte und Vernetzungen aus der Szene.
Außerdem hat sich Mark einiges an Erfahrung in der Handhabung und FÜHRUNG VON LEICHTFLUGZEUGEN angeeignet – auch wenn er keine offizielle Lizenz dafür besitzt.


.:PRESENT:.

Organisation: RESISTANCE

Position/Aufgaben: Marks Gleichgültigkeit gegenüber den Machenschaften der organisierten RESISTANCE machen ihn aus den Augen der Regierung zu einem FREISCHAFFENDEN BÖSEWICHT. Einer, der eher nach seiner eigenen Moral, Lust und Laune agiert. Vor allem aber als SCHWERKRIMINELLER: Bankplünderungen, Tankstellenüberfälle, hier & da mal ein paar Erpressungen ‒ sowas eben. Aber ganz ehrlich: Seine Metafähigkeit hat es ihm nun auch wirklich schmackhaft gemacht.


.:PAST:.

Familie

Clyde Mardon ‹› Bruder ‹› unregistrierter Meta ‹› verstorben

Sarah Mardon née Brooks ‹› Mutter ‹› unregistrierter Meta ‹› lebend

Julian Mardon ‹› Vater ‹› unregistrierter Meta ‹› verschwunden


Vergangenheit
tw: Alkoholkonsum & -missbrauch

Die Verhältnisse, in denen Mark aufgewachsen war, lassen sich als… naja, schwierig bezeichnen. Kein Wunder, mit einer Alkoholikerin als Mutter, einem ohnehin auf alles pfeifenden Dad und beschissenen Meta-Jägern und Bullen, die einem ein halbes Leben lang den Schwanz jagen. Scheiß Leben, würde man wohl sagen. Und nicht anders fühlt es sich auch an.

Eigentlich kann man das Viertel, in das Mark damals hineingewachsen ist, nicht als besonders schäbig bezeichnen. Weder elendig arm, noch schmierig reich. Eher kultivierte Doppelhaushälften mit etwas zu spießig gestalteten Vorgärten. Nicht immer allzu billig, aber wenn man es sich eben leisten konnte… die Mardons konnten dies jedenfalls. Denn die beiden werten Elternteile genossen recht geschätztes Ansehen. Sarah Mardon verdiente das Brot als Internistin, behandelte innere Erkrankungen leidender Menschen im Schwerpunkt der Pneumologie. Ihr Mann, Julian Mardon, war indessen Leiter seines eigenen Fachabteils in einem Großkonzern für Androiden-Ersatzteile. Doch das allein brachte ihm eigentlich nicht den zu sehenden Wohlstand. Sein eigentliches Geld verdiente er sich viel effektiver im Untergrund, wo er illegale Handelsgeschäfte mit ehemaligen Kollegen der Firma führte: Sie nahmen, was sie wollten, Julian wusch ihre Spuren weg, sorgte dafür, dass nichts aufflog und bekam im Gegenzug einen guten Prozentanteil des letztlich herausspringenden Gewinns.
Seine Frau bekam davon natürlich nichts mit. Dafür hatte Julian umsichtig gesorgt. Schließlich wollte sie doch so gerne die kleine, glückliche Familie werden, wie es auch die anderen in der Straße waren. Illegale Verwicklungen hätten den gut verdienten Ruf nur in den Abgrund gestürzt und den Wunsch nach einer "normalen" Familie gleich mitgezogen. Wie ärgerlich nur, dass genau dies Wirklichkeit wurde.

» IN THE SILENCE OF OUR BONES AND EYES,
FORGOTTEN CATACLYSM SITS AND WAITS FOR FIRE «

Die kleine, in Wunschträumen ausgemalte Familie zersplitterte.
Sie fand es heraus. Sarah Mardon. Ein geschätzter Kollege hatte ihr die illegalen Machenschaften ihres Mannes verraten, nachdem er von genau diesem zu Unrecht entlassen worden war. Und Sarah zerbrach daran. Sie hatte Julian nie darauf angesprochen, doch ihr Mann ahnte schnell, dass etwas nicht stimmte ‒ dass sie es wusste. Sarah konnte ihm nicht mehr in die Augen blicken, biss die Zähne zusammen, sobald er in der Nähe war, wich aus bei seinen Berührungen. Und... versank bald Stück für Stück in Alkohol.

Mark ging inzwischen nicht in den Kindergarten, nicht in irgendeine Tagesstätte. Doch genauso wenig waren es seine Eltern, die sich um ihn kümmerten. Stattdessen war es ein Kindermädchen nach dem anderen. Ein fremdes Gesicht nach dem anderen. Und als schließlich die Schulära begann, wurde Mark schließlich völlig auf eigenen Beinen gelassen.
Ja, er lernte schnell, was es hieß, selbständig zu sein – sein zu müssen. Doch etwas anderes blieb ihm wohl nicht übrig. Seine Mutter tauchte zunehmend in ihre alkoholische Abhängigkeit ein, suchte darin ihren Anker, der ihr das Schlucken einfacher machen sollte. Sein Vater hingegen blieb bei seinen unreinen Geschäften, hielt daran unverändert fest, obwohl ihm bewusst war, welchen immensen Schaden er seiner Familie und vor allem seiner zerbrochenen Frau zufügt.
Mark verstand damals nicht viel davon, doch genug, um zu erkennen, dass seine Familie niemals die werden würde, die er in den Bilderbüchern seiner Kinderbetreuer gesehen hatte. Er konnte sich nicht im Geringsten ausmalen, was die Welt dort draußen alles verbarg, doch dass er in einer zerfallenen Familie Wurzeln schlug, das wusste er. Wieso also entschieden sich seine Eltern dazu, ein weiteres Kind in diese gottverdammte Familie zu setzen?

Mark war mitten in seinem ersten Schuljahr, als sein kleiner Bruder geboren wurde: Clyde Mardon. Für Mark fühlte es sich nicht nach einer besonderen Veränderung an. Allen Erwartungen widersprechend, störte er sich nicht einmal daran, dass die Augen seiner Mutter nur noch auf Clyde lagen. So oder so hielt dieser Umstand nur spärliche Monate an. Sobald die erste aufregende Zeit vorbeiging, kehrten Sarahs Gedanken rasch wieder zu ihrer Arbeit zurück ‒ dem Alkohol hat sie indessen natürlich keine Pause gemacht.
Während Mark also zur Grundschule ging, wurde Clyde genauso wie er damals von irgendwelchen Tagesmüttern betreut. Sein Alltag war damit nicht viel anders ‒ ob mit kleinem Bruder oder ohne; in jedem Fall fehlten die Eltern. Doch gerade als Mark auf eine weitere Schule wechselte, bekam das Fehlen eines Elternteils plötzlich eine neue Bedeutung.

» PURE ANGER HAS FILLED MY LUNGS. PURE DISGUST HAS FILLED MY HEART.
JUST BECAUSE YOU LEFT US «

Heute könnte Mark seinen Vater regelrecht erwürgen. Denn dieser Feigling war einfach abgehauen. Klamotten gepackt, Geld in die Tasche gestopft und weg war er. Kein Tschüss, kein Auf Wiedersehen. Einfach fort. Er hatte auf der Arbeit wohl Mist gebaut und wegen des Betrugs nicht nur die Bullen am Hals, sondern auch gleich seine "geschätzten" Kollegen, die er versehentlich hatte auffliegen lassen.
Sein Vater also war auf der Flucht, niemand wusste so recht, wo er sich hätte aufhalten können. Sarah versuchte, es ihrem Sohn irgendwie auf Umwege schonend zu erklären und klarzumachen, dass alles gut werden würde; wie man es als Mutter eben tat, wenn etwas geschah, das das Kind noch nicht zu verstehen brauchte. Doch das hätte sie gar nicht gebraucht. Denn was viele unterschätzen: Als Kind bekommt man bereits einiges mit. Vielleicht wusste Mark nicht unbedingt, welche Last der Schaden trug, den Mardon Sr. in die Familie gesetzt hatte, aber er wusste, dass es ein Schaden war. Ein Schaden, an dem sein eigener Vater schuld war.

Julian Mardon wurde als Feigling bloßgestellt. Der Feigling, der sich nicht zur Verantwortung gezogen und seine Familie verlassen hatte ‒ was er im Grunde auch war. Doch die Medien machten es nur schlimmer. Seine Mum trank nur noch mehr (was anscheinend tatsächlich möglich war). Sie konnte die vor Spott triefenden Bemerkungen nicht mehr aushalten. In der gesamten nahen Nachbarschaft sprach man über die Mardons:
„Niemals hätte ich gedacht, dass die Familie mit solchen Intrigen irgendetwas am Hut haben könnte. Die waren immer so nett. Und ich meine... die hatten Kinder!” Ja, Überraschung! Auch Kriminelle können Kinder haben.
Mrs. Mardon konnte es nicht mehr ertragen. Jeder wandte sich von ihr ab. Mit Ausnahme dieser Vollidioten von den Medien und ihren Anfragen zu irgendwelchen Interviews. Sie begann, sich nach und nach abzuschotten, kam nicht einmal mehr zur Arbeit. Nur sie und der Alkohol und die Hoffnung auf ein Ende. Doch es endete nicht. Ebenso wenig wie für den jungen Mardon.
Denn was Eltern aus den Medien mitbekommen und zuhause besprechen, schnappen auch die Kinder schnell mal auf. Und was die Kinder zuhause übernahmen, wurde mit in die Schule geschleppt.

Was hatte Mark sich nicht alles anhören müssen. Sein Vater, der Feigling. Sein Vater, der Verbrecher. Es tat verdammt weh; denn er wusste ja, dass es stimmte.
Und seine Mutter machte das alles nun ehrlich nicht besser. Die Menge an Alkohol tat ihrer Selbstkontrolle nicht gut. Sie wurde emotionaler, impulsiver, aggressiver. Mark fühlte sich im Haus nicht länger sicher. Er erkannte seine eigene Mutter nicht mehr, sie wurde fremd für ihn. Oft verschanzte er sich deshalb in seinem Zimmer. Und während er so dort hockte, darauf hoffend, nicht den Ärger seiner Mutter auf sich zu ziehen, schwebte ihm ständig ein und dieselbe Frage in seinem Kopf herum: Was ist mit seinem Bruder?
Er hatte Angst um ihn. Furchtbare Angst. Schließlich wusste er nicht, zu was seine Mutter alles fähig war; an wem sie den angestauten Frust vielleicht auslassen könnte.
Mark fühlte sich schrecklich verantwortlich für Clyde. Er wusste nicht wieso. Vielleicht, weil niemand sonst es tat…
Also beschützte er ihn. Zumindest brachte er ihn in sein Zimmer, wenn ihre Mutter wieder einmal die Kontrolle über sich selbst zu verlieren schien. Oder bereitete ihm etwas zu Essen vor, wenn sie mal wieder eine ihrer hungerlosen Tage hatte. Kaum hatte Mark lernen können, für sich selbst Verantwortung zu übernehmen, tat er es bereits für jemand anderen.

» I'M AFRAID. THE TRUTH HAS SPAT IN MY FACE
AND IT DOESN'T MAKE ANY SENSE. «

Niemals hätte er gedacht, dass es einen Tag geben würde, an dem ihm die Angst noch mehr zerreißen könnte. Keine Angst hatte der jetzigen bisher nur ansatzweise nahe kommen können. Nicht die Angst vor gesellschaftlicher Ablehnung, nicht die Angst vor der eigenen Mutter. Es war die Angst vor sich selbst.

Mark erinnert sich noch daran: Damals hatte er kaum sein fünfzehntes Lebensjahr vollendet, als einige Schwachköpfe seiner Schule ihn ein Stück bis zu seiner Bushaltestelle verfolgt und gemeint hatten, ihn auch nach dem Unterricht weiter zwiebeln zu müssen.
„Wie geht es deiner Mutter?”, kam ihm im perfiden Ton entgegen. „Ich habe gehört, sie ist immer noch verschanzt zwischen ihren vier Wänden. Hat sie sich schon einen Bunker unter der Erde eingerichtet?” Schallendes Lachen begleitete den Spott. Nur Mark schwieg eisern dagegen ein und drehte sich weg. „Hey, Vollpfosten”, unterbrach nun eines der dazugehörigen Mädels. „Hat es dir etwa die Sprache verschlagen? Oder bist du schon wie dein Vater, der lieber schweigt und abhaut als etwas zuzugeben?”

Mark weiß nicht genau, was es war, das dieses plötzliche Gefühl ausgerechnet bei diesen Worten in ihm auslöste. Es war wie brodelnde Lava, brodelnder Zorn. Aber... als wäre es nicht sein eigener. Es ergriff Besitz von ihm, benebelte seinen Kopf, seine Sinne, ließ die Mauern der Vernunft einstürzen. Es grollte in ihm, zürnte, wie in einem tobenden Meer; einem Meer aus Funken.
Bei all dem inneren Tumult in seinem Körper hatte Mark es nicht bemerkt, doch mit einem Mal erhob sich ein mächtiges Grollen über sie, das die Pöbelei überdeckte ‒ genauso wie düstere Wolken plötzlich den Himmel überdeckten. Die anderen hoben verdutzt ihre Blicke, doch Marks Zorn hielt weiter an seinen Strängen. Und noch ehe er sich versah, schlug ein ohrenbetäubender, greller Blitz ein. Direkt in den Baum neben der Bushaltestelle. Lodernde Flammen zierten die blättrige Krone, ließen den gespaltenen Baum binnen Sekunden in ein Spiel aus gefährlichen Rottönen tauchen. Mark war hochgeschreckt, blieb starr vor Entsetzen. Die panischen Rufe seiner Mitschüler, die längst das Weite suchten, waren nicht viel mehr als Rauch in seinen Ohren. Alles um ihn herum verschwamm zu einer Masse. Ein Schwebezustand. Er starrte ins tanzende Feuer. Hitze umsäumte sein Gesicht.
Ich war es. Der einzige Gedanke, der seine Sinne einnahm. Ich war es...
Er wusste es – spürte es einfach. Das Donnern, der Blitz ‒ es war, als hätte man ihm seine tiefsten Gefühlen wie einen blanken Spiegel vorgehalten.
Es war so surreal. Er konnte es nicht verstehen. Keines der Fäden seines Kopfes wollte sich zu einer logischen Erklärung verflechten. Aber er wusste es. Er wusste einfach, dass er es gewesen war. Er hatte das abrupte Gewitter an diesem wolkenlosen Tag erweckt. Er hatte das Feuer entfacht. Und das löste plötzlich mächtige Panik in ihm aus.

» WELL... I GUESS, SOONER OR LATER,
YOUR HUMAN SIDE LOSES. IT HAS TO. «

Während Mark damals noch panische Angst vor sich und seinen Kräften hatte, schien es knapp zwei Jahre später so, als wäre er nie ohne seine Kräfte gewesen.
Der junge Mann hatte ‒ so wie sonst auch immer ‒ aus eigener Kraft gelernt, die Fähigkeit zu schätzen und zu lieben. Und zu kontrollieren. Naja, noch nicht ganz. Doch dies sollte nur noch eine Sache der Zeit und Übung bleiben.
Mark fühlte sich seiner selbst immer sicherer. Er wusste, er durfte dieses Geschenk nicht blind und offen in aller Öffentlichkeit zeigen ‒ das hatte ihm seine Mutter, die sich selbst als unregistrierte Meta entpuppen musste, abratend erklärt. Und trotzdem fühlte sich der junge Mardon, als hätte er immer sein eigenes scharfes Messer dabei, das er zücken konnte, sollte ihm etwas nicht passen. Als eine Art Plan B, sozusagen.. Und das ließ sein Selbstbewusstsein mächtig steigen.

Der Junge, der als unscheinbarer Einzelgänger in die Flure der High School getreten war, stieg auf zu einem der lautesten Großmäuler der Schule. Einzelgänger war er noch immer ‒ das würde man ihm wohl nicht nehmen können ‒ doch seine forsche, ungezügelte Klappe übertrumpfte diese sonst so distanzierte Art völlig. Er war durchaus ein Problemschüler; einer, der gerne den Unterricht nach seinen Vorstellungen spielen ließ, die Stunden schwänzte und seine Freizeit im höllischen Raum des Nachsitzens verbrachte. Seine Noten waren ausreichend, sein Sozialverhalten unter aller Sau.
Seinem Bruder ging es übrigens nicht anders. Mit 11 Jahren waren Clydes Noten derart grottenschlecht, dass man glaubte, er wäre nicht einmal der Sohn der ehemals Jahrgangsbesten Sarah Mardon. Auch über Clydes Verhalten in der Schule konnte nicht gerade positiv gesprochen werden. Doch es kümmerte ohnehin niemanden, niemand kam zur Hilfe. Weder ihre Mutter noch die Schule. Zugegeben, jemand griff tatsächlich in dieses zerbröselte Leben der Brüder ein. Allerdings nicht zu ihrem Gefallen.

» YOU SEE THAT SILLY JERK BOY OVER THERE? YEA, HE'S MY BROTHER.
TRY TO HURT HIM, AND I'LL BREAK YOU. «

Klopf, klopf – Wer ist da? – Das Jugendamt.
Ja, und damit war es aus – für beide von ihnen. Die Brüder wurden ihrer Mutter entzogen, voneinander getrennt und etlichen Heimen und Pflegefamilien zugeschoben. Was auch immer sich die Erwachsenen damals dachten – ob es etwas besser machen sollte oder was auch immer... Es machte nichts besser. Da wäre es ihnen bei ihrer Alkoholiker-Mutter besser gegangen. Dort waren sie wenigstens nicht entzweit.
Aber wer wirklich dachte, Mark Mardon würde diesen Scheiß einfach geschehen lassen, dem musste jemand mächtig ins Hirn geschissen haben. Es dürfte nämlich eigentlich niemanden überraschen, dass der Hitzkopf der Schule sich nicht lange herumschieben ließ, gleich mit 18 das ganze Pflegeheimdrama hinter sich ließ, sich seinen Bruder schnappte und sich vom Acker machte. Ohne Abschluss, ohne Dach, ohne Geld oder die Aussicht auf einen Job. Aber wer braucht das schon, wenn man eine Metafähigkeit die eigene nennen konnte?
Natürlich nutzte Mark sein meteorologisches Manipulationstalent, um sich und seinen Bruder über Wasser zu halten. Und damit rutschten sie rasch in die kriminelle Schiene.
Süßigkeitenplünderung, Taschendiebstahl und Einbruch waren erst der Sprössling ihrer bald abwechslungsreichen Karriere. Von Anfang an waren sie ein eingespieltes Team, teilten denselben Spaß und Nervenkitzel. Auch wenn Clyde sich oft sehr viel wilder und impulsiver zeigte und seinem großen Bruder nicht selten mal den Plan vermasselte. Vor allem nachdem Clyde die ersten Fünkchen seiner eigenen Kräfte zeigte.
Denn auch sein kleiner Bruder blieb von der geerbten Metafähigkeit nicht verschont. Und auch wenn seine Kräfte ungestümer, fast schon turbulenter waren, machte die Kombination beider die Mardon-Brüder gleich doppelt so gefährlich.

„Mit Sturm durchs Glas – Unwetter-Raub im Juweliergeschäft”„Inmitten des Taifuns – Versteck der Mardon-Brüder gefunden?”
„Hagel-Marathon! Über 20 Geldautomaten zerschlagen und zersprengt”

Schlagzeilen rollten einer nach dem anderen durch die Medienwelt und gaben den Mardon-Brüdern ihren berüchtigten Ruf. Und sie machten ihrem Ruf alle Ehre.
All die Jahre konnten sie ihrer (nicht ganz so ehrlichen) Beschäftigung nachgehen, ohne geschnappt zu werden. Immer öfter gelang es ihnen sogar, bloß als namenlose Täter in der Zeitung zu erscheinen und stets eine Fahndung weniger auf sich sitzen zu haben.
Wer weiß, ob all dies so ausgegangen wäre, wenn man die Brüder ihrer Mutter überlassen hätte. Mark jedenfalls genießt es, sich vorzustellen, dass es letztlich die Jugendschutzbehörde war, die sie zu dem gemacht hat, was sie nun waren: Eine der gefährlichsten Troublemakern der Stadt. Hätte man es der Jugendschutzbehörde damals vorhergesagt, hätten sie vermutlich zweimal überlegt, ob sie die Jungs nicht doch ihrer alkoholkranken Mutter aushändigen. Vielleicht hätte sie dann auch einen ihrer Söhne nicht für immer verloren.

» BUT WHAT IF YOU CAN FIX YOURSELF
BY BREAKING SOMEONE ELSE? «

Acht Jahre. Knapp acht Jahre lang waren sie nun bereits ein unschlagbares, kriminelles Duo, bewaffnet mit ihrer berüchtigten "Zeusfähigkeit", die sich gerne dort blicken ließ, wo man Geld und Rache nehmen konnte. Vergnügte Schwerverbrecher mit ihrem dezenten, aber lebhaften Größenwahn. Natürlich musste irgendetwas dazwischen funken.

Zwei Kugeln in die Brust. Mehr hatte es nicht gebraucht. Clyde starb ‒ noch bevor überhaupt jemand auf den winzigsten Gedanken kommen konnte, eventuell einen Notarzt zu rufen. Oder überhaupt zur Hilfe zu kommen.
Es war ein dummer Fehler gewesen. Irgendein Gottkomplex, der seinem kleinen Bruder in den Kopf geschossen kam, als dieser meinte, völlig allein eine Bank zu plündern und seine "Zeus-Kräfte" zur Schau stellen zu müssen. In aller Überheblichkeit. Und länger als überhaupt nötig.
Nun ja, es war eben typisch Clyde, so viel Chaos wie nur möglich heraufzubeschwören. Doch gerade dieses Mal sollte es das letzte Mal bleiben.
Vielleicht hätte Mark ihn aufhalten können, vielleicht hätte er seinen kleinen Bruder strenger in die Schranken weisen müssen. Aber das hat er nicht. Gab er sich deshalb dafür die Schuld? Und wie. Aber nichts übertraf seitdem seinen fanatischen Rachetrieb, dem Polizisten, der seinen Bruder ermordet hat, dasselbe – vielleicht gar ein schlimmeres – Schicksal zu bescheren.

Für Mark wurden die nächsten Wochen, Monate und Jahre deutlich stiller. Hier und da mal einige Einbrüche und Überfälle – nichts Großes, nur wenn ihn mal die Gelegenheit packte oder er es dringend brauchte. Das sollte aber nicht heißen, dass er sich in irgendeinen kriminellen Ruhestand begab. Keinesfalls! Er brauchte nur ein wenig… Ruhe. Und Abstand vom Fahndungskomitee, um sich getrost in die Recherche stürzen zu können über die Frage, welcher der beschissenen Bullen seinen Bruder erschossen hatte.
Wenn Mark jedoch einmal ehrlich zu sich selbst ist, war dies eigentlich nicht der einzige Grund, wieso man nach und nach immer weniger von ihm in den Medien hörte und las... Denn ehrlich gesagt macht es ohne Clyde nur halb so viel Spaß. Und irgendwie liegt ihm der Tod seines kleinen Bruders doch schwerer im Magen als gedacht.
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Re: Meteosphere › Mark Mardon

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