Decks des verrosteten Frachtschiffes

[Die Hauptzentrale]

Hier befinden sich unter anderem der Eingang zu dem Zufluchtsort für alle Androiden, die nicht mehr den Menschen unterstehen wollen, sogenannte Abweichler. Das Versteck wurde nach dem Schiff, auf dem sich ihre Operationsbasis ist, benannt. Zu finden ist dieses Versteck nur über eine Art Schnitzeljagd, bei denen Suchende getarnten Hinweisen in verschiedenen Graffitis folgen müssen. Aber Vorsicht, lange nicht alle Gänge, Korridore, Laufstege oder Brücken sind überhaupt noch stabil oder begehbar. Weiter unten im Schiff befindet sich zudem ein großer Kontrollraum.

Spoiler

Größtenteils übernommen aus Detroit: Become Human.

[Markus]

cf: Der Versammlungsplatz

Wir nahmen die Treppen vom Versammlungsplatz nach oben auf das Deck des Schiffes hinauf, wo ich ihn zwischen dort gebaute, lange nicht mehr genutzte Lager führte, dort wo sich aktuell keinerlei andere Androiden befanden. Ich lehnte mich gegen einen der Pfosten der riesigen Lager und sah den mir so vertrauten Androiden direkt an. "Also, Richie, sag mir ehrlich, wie geht es dir?", fragte ich ihn nun direkt, bevor ich noch hinzufügte, "Und erzähle mir über... diesen Will." Dass Richard ausgerechnet nun als Abweichler einen Menschen für sich gefunden hatte, noch dazu einen, für den er wohl gewisse Gefühle hatte, zu denen er unbedingt mich hatte befragen wollen, das war durchaus mehr als ungewöhnlich. Aber ich hatte selbstverständlich ein offenes Ohr. Zudem ich ihn verstehen konnte, Carl war für mich auch so viel mehr als nur mein "Besitzer" gewesen. Wenn ich ehrlich war, auch jetzt war er es noch, und ich würde ihn so gerne besuchen.

[Richard]

Markus und ich begaben uns zwischen die lange nicht genutzten Lager und ich lehnte mich ihm gegenüber an einen anderen Pfosten. Bei seiner Frage musste ich ich leicht lächeln. ,,Es geht mir schon deutlich besser. Es gab noch einen Zwischenfall wie du ja weißt, aber Will sagt ich muss mir keine Sorgen machen da er jetzt auf mich acht gibt", antworte ich ihm. Zwar tat ich mich noch ein bisschen schwer mit der neuen Situation, aber ich wollte Will vertrauen. Er hatte mir geholfen ohne etwas dafür zu verlangen und ließ mich sogar bei sich wohnen. Also erzählte ich Markus erstmal alles was passiert war, wie ich zu Will gekommen war, wie dieser mir geholfen hatte einfach alles bis zu dem Zeitpunkt wo ich hier ankam. Danach brauchte ich selbst einen Moment, zwar konnte ich nicht außer Atem kommen aber allein die Erinnerung an den Vorfall mit Marie war anstrengend für mich. Meine LED wechselte einen Moment auf gelb und drehte sich etwas schneller bevor ich es schaffe mich soweit zu beruhigen das sie wieder zu blau wechselte. ,,Will ist wirklich nett zu mir, lässt mich bei sich wohnen und hat sich sogar darum gekümmert das ich repariert wurde nach der ganzen Geschichte. Aber ich weiß nicht ich....fühle mich komisch wenn ich bei ihm bin. Es fühlt sich so warm, angenehm und ich weiß nicht was ist als.....als könne ich ihm vertrauen", bekannt ich dann zögerlich und beschrieb ihm noch ausführlicher wieso ich seinen Rat wollte. Die ganze Situation verwirrte und überforderte mich einfach.

[Markus]

Meine Augen fixierten kurz seine LED, als sich deren Licht änderte, aber ansonsten hörte ich ihm einfach aufmerksam zu. Es war nicht einfach als abgewichener Android seine Gefühle zu navigieren, und das wusste ich auch, im Besonderen konnte ich seine Situation allerdings nachfühlen, weil ich nicht darum herumkam, Richard und Will mit mir und Carl zu vergleichen. "Das Gefühl hatte ich bei Carl auch.", gab ich schließlich ehrlich und offen zu und zuckte mit meinen Schultern, "Wenn ich ehrlich bin, habe ich es noch immer." Eventuell war es nicht richtig, Carl als meine Vaterfigur zu sehen, auch wenn ich sehr sicher wusste, dass ich genau das tat, er hatte mich gut behandelt, natürlich, deutlich besser als die meisten ihre Androiden, aber trotzdem fühlte ich es meiner Art schuldig, wütend auf meinen ehemaligen Gefängnismeister zu sein. Ich sah Richard fragend an, während ich versuchte ihm durch seine Gefühle navigieren zu helfen. "Würdest du sagen... du könntest dir vorstellen, auch länger bei ihm zu bleiben?"

[Richard]

Markus unterbrach mich in meiner Erzählung nicht einmal sondern hörte einfach nur zu. Das er meine für mich verwirrenden Gefühle mit seinen für seinen ehemaligen Besitzer Carl verglich sagte mir schon viel. Ich wusste ja wie er für diesen empfand. ,,Ich.....denke schon. Bei ihm fühle ich mich sicher und er ist gut zu mir", antwortete ich auf seine Frage wie ich dazu dachte länger bei Will zu bleiben. Es war die Wahrheit denn auch wenn ich ihn noch nicht lange kannte so hatte Will mir bisher nicht einen einzigen Grund gegeben ihm zu misstrauen.

[Markus]

Richard wirkte beinahe unsicher in seinen Worten und auch in seiner Entscheidung, aber ich lächelte ihn sofort ruhig, aber doch deutlich angetan von seinem Entschluss an, denn ich wollte ihm einfach klar machen, dass ich mich wirklich sehr für ihn und seine Situation freute. Er hatte immer so etwas gesucht, irgendetwas außerhalb von JERICHO, Richard war einfach sehr menschenbezogen und ich konnte ihn in diesen Punkten durchaus auch verstehen. "Das freut mich sehr, Richard, wirklich.", versicherte ich ihm und überlegte dann, ob ich das für mich beinahe offensichtliche nicht doch ansprechen sollte. Ich ließ eine kurze Sprechpause verstreichen, bevor ich mich dann doch dazu durchringen konnte, etwas mehr dazu zu sagen, "Ich hatte dir schon oft erzählt von meinen verwirrenden Gefühlen damals, als ich Carl das erste Mal innerlich als 'Dad' bezeichnet habe, nicht wahr? Ich glaube, Will könnte sehr ähnlich für dich sein. Eine Bezugsperson... oder ein Vater vielleicht?"

[Richard]

Als er mir versicherte das er sich für mich freute, spürte ich wie ich selbst ruhiger wurde. Er war einfach jemand dessen Meinung mir unglaublich wichtig war und wenn ich ehrlich war hatte ich irgendwie die Sorge gehabt das er etwas dagegen hatte. Eine unbegründete Sorge wie ich jetzt wusste. Markus war aber noch nicht fertig und so hörte ich ihm interessiert zu. Will.....eine Art Vater....? Mmh ich glaube er hat recht so könnte man es sehen. Langsam nickte ich während sich ein zaghaftes Lächeln auf meinem Gesicht zeigte. ,,Ich glaube du hast Recht was das angeht. Danke Markus. Ich weiß nicht was ich ohne dich gemacht hätte. Wusste ich wirklich nicht, was wohl aber auch kein Wunder war wenn man bedachte wie viele meiner vorherigen Begegnungen mit Menschen abgelaufen waren sowohl als ich noch meiner Programmierung gefolgt war als auch danach. Erst seit ich Will begegnet war wusste ich wirklich das es auch freundliche Menschen gab. Kurz überlegte ich aber dann machte ich doch einen Schritt vor und schloss Markus in eine Umarmung.

[Markus]

Sofort streckte ich meine Arme aus, um Richard in eine feste Umarmung zu schließen und ihn an mich zu drücken. Ich mochte den Kontakt zu anderen, besonders zu anderen Androiden, es war für mich einfach angenehm und ich freute mich wirklich sehr darüber, dass Richard jemanden gefunden hatte, dem er so vertrauen konnte. "Ich bin so froh für dich, Richie.", meinte ich leise zu ihm und presste ihn noch einmal an mich, "Wirklich, auch wenn wir dich hier vermissen werden." Erst langsam wieder löste ich mich von ihm und lächelte ihm breit zu. Doch dieses Lächeln weitete sich alsbald zu einem Grinsen aus, und ich stupste ihm leicht frech in die Seite, bevor ich ihm zuzwinkerte. "Er scheint auf jeden Fall in einem guten Viertel zu wohnen, nicht wahr?" Zumindest hatte es sehr wohlhabend gewirkt, als ich Richard von dort abgeholt hatte. Will hatte ich dabei auch kurz gesehen, ein Mann von beeindruckender Statur, aber gesprochen hatten wir nicht wirklich.